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So vermeidest du Lernfrust zum Schulbeginn

Lernfrust zum Schulbeginn: Junge auf dem Heimweg von der Schule

So stoppst du Lernblockaden und Lernfrust zum Schulbeginn bei deinem Kind.

Kannst du dich noch an deinen ersten Schultag erinnern? Vielleicht an deine Schultüte, deinen Klassenlehrer oder deine Klassenlehrerin?

Bestimmt warst du voller Vorfreude. Denn mit dem Schulbeginn ist man endlich “groß”, muss nicht mehr in den Kindergarten und darf vor allem etwas lernen!

Stolperst du gerade über “etwas lernen dürfen”? Dann hast du wahrscheinlich vergessen, dass die Schule ein großes Abenteuer war. Das empfinden die meisten Kinder zumindest am Anfang noch so. Denn viel zu schnell schleicht sich der Schulalltag ein. So wird aus Lernlust ganz schnell Lernfrust.

Doch wir zeigen dir in diesem Artikel, wie du Lernstress und Lernblockaden bei deinem Kind vermeiden kannst.

Übersicht:

  1. Lernverhalten erforschen
  2. Lerntyp bestimmen
  3. Lerntyp-Übungen
  4. Der visuelle Lerntyp
  5. Der auditive Lerntyp
  6. Der kinästhetische Lerntyp
  7. Mit allen Sinnen lernen

So sind die kleinen Schulanfänger zum ersten Mal in ihrem Leben Leistungsdruck ausgesetzt. Denn in der Schule geht es ums Lernen und den Vergleich via Noten.

Kurzum: von der ersten Stunde an müssen sie konzentriert und lernbereit sein. Aber nicht nur dann, wenn sie es wollen oder sich danach fühlen, sondern immer dann, wenn Lehrer oder Eltern es von ihnen verlangen. Dadurch entsteht ein Dominanzverhältnis, dass das Lernen zu einem “Lernen müssen” verwandelt.

Viele Pädagogen kritisieren dieses Lernsystem. Es zerstört den natürlichen Lerndurst der Kinder, da das Lernen erzwungen wird. Unter ihnen auch die bereits verstorbene Managementtrainerin und Sachbuchautorin Vera Birkenbihl. Bereits vor Jahren vertrat sie die These, dass das heutige Schulsystem für lediglich 30 Prozent der Schüler*innen geeignet ist. Deshalb fördere es besonders den Lernfrust zum Schulbeginn.

Im Klartext: Weniger als die Hälfte aller Schüler*innen werden in unserem Schulsystem optimal unterstützt. Dadurch nimmt die Neugier der Schüler und Schülerinnen ab. Zudem geht der natürliche Forschungsdrang verloren und mit ihm die Fähigkeit, sich mit Freude zu konzentrieren.

Studien wie die Studie des Instituts für Demoskopie Allensbach belegen dies nachweislich: 75 Prozent der Schüler haben Konzentrationsprobleme. Im Zusammenhang damit taucht immer häufiger die Aufmerksamkeitsdefizit/-Hyperaktivitätsstörung (ADHS) auf.

Nur wenn ich die Bedürfnisse meiner Mitmenschen kenne, kann ich sie motivieren.

Vera F. Birkenbihl (*1946-2011), dt. Autorin u. Management-Trainerin

Doch was können Eltern tun, um diesen natürlichen Lerntrieb zu fördern und den Lernfrust zum Schulbeginn zu vermeiden? Fakt ist: Kinder und auch Erwachsene lieben es, Dinge zu erforschen und zu entdecken. Dadurch sind sie automatisch konzentriert und lernbereit. Deshalb sollten die Lernmethoden an den Lerntyp des Kindes angepasst sein. Denn nur so kann man garantieren, dass das eigene Kind im Unterricht mitkommt und individuell gefördert wird.

Lernverhalten erforschen, Lernfrust verhindern

Damit du herauszufinden kannst, wie dein Kind am besten lernt, beantwortet zunächst die folgenden Fragen. Beantwortet die Fragen spontan und schreibt einfach das auf, was Deinem Kind gerade in den Sinn kommt. Denn das schnelle Aufschreiben von Gedanken fördert oftmals die ein oder andere neue Erkenntnis zutage. Bei dieser Übung übernimmt nämlich unser Unterbewusstsein die Führung:

  • Wann hast du das letzte Mal freiwillig etwas Neues gelernt? (Das kann das Erlernen einer Sprache, das Wechseln eines Autoreifens oder das Pfeifen mit den Fingern sein. Wichtig ist nur, dass du es aus eigener Motivation heraus gemacht hast!)
  • Wieso wolltest du etwas Neues lernen?
  • Hat es sofort geklappt oder musstest du es ein paar Mal wiederholen?
  • Wieso hast du nicht aufgegeben?
  • Was war dein Gefühl, nachdem du es Erlernt hast?

Lerntyp bestimmen & Lernfrust zum Schulbeginn vermeiden

Jeder Mensch lernt anders. Trotzdem wird und kann im heutigen Schulsystem darauf nicht immer individuell eingegangen werden. Dadurch ist Lernfrust zum Schulbeginn vorprogrammiert.

Wusstest du etwa, dass der eine vermehrt bildlich, der andere aber eher übers Hören lernt? Und diese beiden Lerntypen haben sogar noch Glück – der dritte Lerntyp hingegen muss “Dinge tun“, damit sie „im Kopf bleiben“. Er fällt dadurch meistens durchs schulische Raster, gilt als “Zappelphilipp” und unkonzentriert und tut sich mit dem Erlernen von neuen Inhalten extrem schwer. Denn Schule vermittelt vermehrt Theorie anstatt Praxis.

Wenn Kinder in der Schule schneller beziehungsweise langsamer lernen, hat das aber oft nichts mit der Intelligenz der Kinder zu tun, sondern mit unterschiedlichen Lerntypen. Das Gute: Wird der jeweilige Lerntyp früh erkannt, können Lernblockaden verhindert und Konzentration sowie Lern-Spaß gefördert werden.

Lerntyp-Übungen

Beispiel 1: Die Urlaubserzählung

  • Dein Gegenüber soll über den letzten oder schönsten Urlaub erzählen.
  • Achte beim Zuhören darauf, welche Worte verwendet werden und notiere sie dir.
  • Ordne diese anschließend den Sinneskanälen zu und zähle, welche am Meisten benutzt worden sind.

Beispiel 2: Begriffe zuordnen (Übung für zwei Personen)

Idealerweise liest Person A die Begriffe vor und Person B kann in der Tabelle ankreuzen, was am ehesten zu ihr passt.

Ablauf:

  1. Das Wort aus der Tabelle wird vorgelesen.
  2. Nun muss festgestellt werden, ob man dieses Wort fühlt/hört/sieht oder einem dabei etwas anderes in den Sinn kommt (ein spezieller Geruch, ein Lied, ein Bild…)
  3. Danach wird ein Kreuz bei “ich sehe”, “ich höre” oder “ich fühle” gesetzt.
  4. Beispiel: Kissen. Antwort: “Fühle ich” oder “ist weich”. Hier wird bei kinästhetisch ein Kreuz gesetzt.

Hier kannst du das Arbeitsblatt zu den Lerntypen herunterladen.

Concentrix-Lerntyp-Arbeitsblatt
Arbeitsblatt-Lerntypen

Beispiel 3: Detektiv-Spiel

Bei diesem Spiel kannst du ebenfalls herausfinden, welcher Lerntyp bei deinem Kind am ehesten ausgeprägt ist.

  1. Nimm dir eine Schulaufgabe oder eine andere Lerneinheit mit der sich dein Kind schwer tut
  2. Lass es dazu ein Bild malen (visuell)
  3. Lese den Lernstoff laut vor, redet darüber und lass es dir von deinem Kind in eigenen Worten erklären (auditiv)
  4. Macht ein Experiment dazu, verwendet Gesten, geht im Zimmer auf und ab (kinästhetisch)
  5. Frage dich im Anschluss: Bei welcher Lernmethode hat dein Kind den Stoff am schnellsten und leichtesten verstanden?
  6. Nun hast du einen genaueren Ansatz, wie du in Zukunft die Lerninhalte durch entsprechende Lernmethoden vereinfachen kannst.

Der visuelle Lerntyp

Der visuelle Lerntyp liest gerne und schaut sich Bilder, Illustrationen oder Grafiken an, um Sachverhalte zu verstehen. Er braucht eine “schöne” Lernumgebung und erarbeitet sich Dinge gerne mit Tafelbildern und schriftlichen Unterlagen. Er schreibt außerdem mit und nimmt Informationen durch Sehen und sich zeigen lassen auf. Denn seine Erinnerung baut auf dem auf, was er selbst gelesen und gesehen hat.

Visuelle Kinder klingen ungefähr so:
  • Kannst du mir dein Baumhaus zeigen?
  • Ich habe doch noch gar nicht alle Karussells auf der Kirmes hier gesehen – ich will noch nicht weg!
  • Ich sehe mir den Hund von Anna noch mal genauer an!
Visuelle Redewendungen bei Jugendlichen:
  • Das geht mir im Unterricht alles viel zu schnell, ich kann mich auf nichts fokussieren.
  • Ich tappe da im Dunkeln.
  • Ich kann mir das nicht länger mit ansehen.
  • Die Welt ist nicht nur schwarz und weiß.

Lernhilfen für den visuellen Lerntyp:

  • Mindmaps
  • Bücher
  • Bilder
  • Lernposter
  • Karteikarten
  • Videos
  • Gestalten mit farbigen Stiften oder Markern

Lernkiller für den visuellen Lerntyp:

Dieser Lerntyp lässt sich leicht durch visuelle Unordnung ablenken. Um Lernfrust zum Schulbeginn zu vermeiden, sollte Chaos beseitigt werden.

Der auditive Lerntyp

Wenn dein Kind zum auditiven Lerntyp gehört, kann es gesprochene Informationen leicht aufnehmen, sie behalten und auch wiedergeben. Es kann mündlichen Erklärungen folgen und sie verarbeiten.

Der auditive Lerntyp lernt am besten, wenn er den Lernstoff hört (zum Beispiel über MP3 oder Hörspiele), indem er sich den Text selbst laut vorliest oder einem anderen dabei zuhört. Er kann außerdem sehr gut auswendig lernen, indem er den Text laut spricht und ihm liegen mündliche Aufgaben oder Tests.

Auditive Lerntypen führen oft Selbstgespräche beim Lernen. Sie sagen sich die Lerninhalte laut vor, erzählen anderen davon, erfinden ein Lied dazu und trällern es vor sich hin.

Auditive Kinder klingen ungefähr so:
  • Erzählen mir noch eine Geschichte – die letzte war so spannend!
  • Anna hat mir nicht gesagt, dass wir eine Hausarbeit schreiben.
  • Das verstehe ich.
Auditive Redewendungen bei Jugendlichen:
  • Das schreit doch geradezu nach einer neuen Lösung.
  • Das ist zu undeutlich für mich.
  • Ich kann das nicht mehr hören.
  • Es fehlt an der nötigen Harmonie in meiner Beziehung.
Lernhilfen für den auditiven Typ:
  • Audio-CDs
  • Gespräche
  • Vorträge
  • Musik
  • ruhige Umgebung (keine Nebengeräusche)
Lernkiller für den auditiven Typ:

Auditive Lerntypen fühlen sich durch Umgebungsgeräusche schnell gestört und mögen meist keine Musik im Hintergrund. Lernfrust zum Schulbeginn ist sonst vorprogrammiert.

Der kinästhetische Lerntyp

Das kinästhetische Kind lernt am besten, indem es Handlungsabläufe selber durchführt. Auf diese Weise kann es Dinge besser nachvollziehen und abspeichern.

Für diesen Lerntyp ist wichtig, am Lernprozess unmittelbar beteiligt zu sein und durch “learning by doing” eigenständige Erfahrungen zu sammeln. Erklärungen begreift er, indem sie sich “richtig” anfühlen. Neues erkundet er und erarbeitet sich dadurch sein Wissen.

Lass’ dein Kind Dinge nachbauen und Rechenaufgaben mit richtigem Material ausrechnen. Denn kinästhetische Lerntypen erinnern sich ausgezeichnet an Informationen, die sie durch Bewegung, Handeln und Fühlen aufgenommen haben.

Kinästhetische Kinder klingen ungefähr so:
  • Ich mag das Spiel nicht!
  • Der Film mit dem Fisch hat mir gefallen.
  • Mama, schau mal, ich kann einen Radschlag machen!
Kinästhetische Redewendungen bei Jugendlichen:
  • Ich brauche deine Unterstützung in dieser Sache. Ich glaube nicht, dass ich allein damit fertig werden kann.
  • Er ist heiß wie ein Hochofen.
  • Sie ist kalt wie ein Fisch.
  • Wenn ich das höre, zieht sich bei mir alles zusammen.
  • Die Verantwortung lastet auf mir.
  • Der Termindruck ist unerträglich.
  • Die haben die Karten echt auf den Tisch gelegt.
Lernhilfen für den kinästhetischen Typ:
  • Ausprobieren
  • Rollenspiele
  • Gruppenaktivitäten
  • Basteln
  • “Learning by doing”
Lernkiller für den kinästhetischen Typ:

Der kinästhetische Lerntyp lernt nicht, wenn er still sitzen muss und nur zuhören oder etwas lesen kann. Lernfrust zum Schulbeginn ist damit vorprogrammiert.

Achtung: Am besten lernt man mit allen Sinnen!

Niemand lernt mit nur “einem Sinn” – egal wie ausgeprägt ein Sinneskanal auch ist. Menschen sind sinnliche Wesen und erleben die Welt immer mit allen Sinnen. Weiß man das, kann man Lernfrust zum Schulbeginn bereits eingrenzen.

Dennoch sind die genannten Lerntypen eine sehr gute Hilfe, Lerninhalte individuell zu transportieren. Die präferierten Sinnesorgane des Kindes zu testen macht deshalb trotzdem Sinn. Das Ergebnis hilft dabei, besser einzuschätzen, welche Art von Lernmethoden und Lernmitteln das Kind aktuell bevorzugt.

Wichtig zu wissen ist, dass es aber noch weitere Faktoren – wie Motivation und Interessen des Lernenden – gibt, die ebenfalls eine wichtige Rolle beim Erkunden von Neuem spielen.

Mit allen Sinnen lernen

Credits to: EARTeam Solutions

Versuche also, möglichst viele Sinne in den Lernprozess mit einzubeziehen, um Lernfrust zum Schulbeginn zu vermeiden. Warum? Je vielfältiger wir uns Lernstoff aneignen, desto besser können wir uns erinnern. Deshalb steigt die Erinnerungsquote deutlich an, je mehr Sinne am Lernprozess beteiligt sind:

  • Lesen und nichts anderes 10%
  • Nur Hören 20%
  • Sehen 30%
  • Hören und Sehen 50%
  • Sehen, Hören und Diskutieren 70%
  • Diskutieren, es selber tun sowie Sehen und Hören, 90%

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Quellen
  1. https://www-de.scoyo.com/eltern/lernen/lerntipps-lernmotivation/welche-lerntypen-gibt-es-informationen-und-tipps-zur-lerntypbestimmung
  2. https://www.philognosie.net/lerntypen/vier-lerntypen-und-wie-sie-am-effektivsten-lernen
  3. Gerhard Büttner, Lothar Schmidt-Atzert (Hrsg.): Diagnostik von Konzentration und Aufmerksamkeit. 2004.

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    Eine Idee zu “So vermeidest du Lernfrust zum Schulbeginn

    1. Katarina sagt:

      Für den tollen Blogbeitrag hier möchte ich mich gerne mal bedanken. Mein Bruder ist jetzt in der ersten Klasse und er hatte auch Lernfrust vor dem Schulbeginn, so auch bisschen Stress. Ich studiere noch und habe auch nach Tipps für mich gesucht, um als Student gut voranzukommen. Leider haben wir auch diese Pandemie, die es noch schwieriger für uns alle macht. Die Tipps werde ich mal auschecken und es mal mit meinem Bruder versuchen!
      LG

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